Bodentrends: Beliebte Designböden in Berlin | QIEZ

2023-01-12 14:52:50 By : Mr. Amy Chen

Während Tapeten wechseln und Wände weißen zu den häufigsten Renovierungsmaßnahmen gehören, bleibt der Fußboden bei Do-it-yourself-Projekten oft unangetastet. Dabei wäre eine Umgestaltung dieser großen Fläche ähnlich wirkungsvoll.

Was viele nicht wissen: Designböden ermöglichen es selbst handwerklichen Greenhorns, einen neuen Bodenbelag zu verlegen! Mit ihrem flachen Materialaufbau lassen sich die dekorativen Fliesen, Dielen und Planken sogar direkt auf vorhandenen Böden verlegen und später wieder rückstandsfrei entfernen. Sie sind somit eine ideale Lösung für Mieter, die – in Absprache mit dem Vermieter – Verschönerungen in ihren vier Wänden vornehmen möchten.

Designboden ist ein Sammelbegriff für verschiedene elastische Bodenbeläge. Ihre Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie mehrschichtig aufgebaut sind, eine mit Kunststoff vergütete Oberfläche besitzen und dank einer bedruckten Dekorschicht das Aussehen aller erdenklichen Materialien und Texturen annehmen können. Mit anderen Worten: Sie lassen sich beliebig designen; am verbreitetsten sind Designböden als Fliesen- und Parkett-Imitate. Hinzu kommt, dass die Beläge eines Herstellers oder zumindest einer Kollektion in der Regel auch untereinander kombinierbar sind. So kannst du Fußböden optisch strukturieren und individuelle Verlegemuster kreieren.

Apropos: Die Verlegung ist viel einfacher als bei Fliesen und Parkett. Designböden werden entweder mit Klicksystem zu einem schwimmenden Verband zusammengefügt oder durch vollflächiges Verkleben am Untergrund befestigt. Ersteres erfordert keine praktischen Vorkenntnisse und kann mit wenigen Handgriffen erledigt werden. Zum Verkleben benötigst du die zugelassenen Klebemittel und einen Zahnspachtel, um sie zu verteilen. Wenn du etwas handwerkliches Geschick mitbringst und dich an die Anleitungen hältst, kannst du auch diese Verlegetechnik ohne professionelle Hilfe bewältigen.

Ein schöner Designboden ist die Grundlage für deinen persönlichen Wohnstyle.Foto: Unsplash - ©Anthony Tran

Zu den bekanntesten Designböden gehören Vinylböden, eine Weiterentwicklung der früheren Rollenwaren aus Polyvinylchlorid (PVC). Wie ihr Name verrät, bestehen sie ebenfalls aus PVC. Im Unterschied zur Rollenware werden sie allerdings in handlichen Formaten gefertigt – mit ähnlichen Abmessungen wie Fliesen und Holzdielen. Um die Belagsstücke wirksam gegen mechanische Beanspruchungen und äußere Einflüsse wie Wärme und Sonneneinstrahlung zu wappnen, ergänzen manche Hersteller das PVC um weitere Materialien wie hochdichte Faserplatte (HDF), Kork oder mineralische Komponenten. So entstehen robuste Multilayer- und Rigid-Vinylböden, die selbst auf viel begangenen Flächen in Schnellrestaurants, Kaufhäusern und Mehrzweckhallen verlegt werden können.

Wenn du lieber auf Kunststoff im Boden verzichten möchtest, findest du im Handel auch umweltfreundlichere und ressourcenschonende Designböden, so genannte „Bio-Designböden“. Bei ihnen ersetzen die Hersteller das PVC komplett durch natürliche Rohstoffe. Eine weitere Alternative zu Vinylböden bilden Kork-Designböden, die überwiegend aus dem nachhaltigen Naturmaterial bestehen, aber nicht so aussehen. Auch bei ihnen können die Hersteller mittlerweile beliebige Designs aufdrucken – entweder auf Dekorfilme aus Holz oder auf spezielle Schichten aus Printkork.

Falls dir Designboden kein Begriff ist und du bislang den Eindruck hattest, dass hierzulande vor allem Fliesen, Parkett und Laminat verlegt werden, interessiert dich vielleicht ein Blick auf Google Trends. Der Onlinedienst stellt Informationen darüber bereit, wie häufig Suchbegriffe über die Suchmaschine Google in Relation zum gesamten Suchaufkommen eingegeben werden. Dabei schnitten die bekanntesten Bodenbeläge in den letzten zwölf Monaten wie folgt ab: Fliesen 73 %, Laminat 26 %, Parkett 20 %, Vinylboden 11 % und Linoleum 4 % (Quelle: trends.google.de). Das heißt, dass nach dem bekanntesten Designboden – also Vinylboden – nur etwa halb so oft recherchiert wurde wie nach Parkett, während ungefähr jede vierte Suchanfrage Laminat betraf. Auf Fliesen wiederum entfielen mehr Suchanfragen als für Laminat, Parkett und Vinylboden zusammen.

Sind Designböden also nur eine Randerscheinung? Die Statistiken der Bodenbelagshersteller sprechen eine andere Sprache: Demnach erzielten sie 2019 in Deutschland über 25 % ihres Umsatzes mit Designböden, aber nur 18 % mit Parkett und 16 % mit Laminat (Quelle: de.statista.com). Der bundesweite Fachhändler BodenFuchs24 kann diese Verteilung aus langjähriger Erfahrung bestätigen: „Wir erleben seit mittlerweile zehn Jahren einen stetigen Aufwärtstrend bei der nach Nachfrage nach Designböden, vor allem nach Vinylböden. Diese haben den früheren Primus Laminat längst in den Schatten gestellt“, so ein Sprecher des Unternehmens.

Warme Töne in Holzoptik sind nur ein Trend in Berlin.Foto: Unsplash - ©René Ranisch

Gefragt nach den Vorlieben seiner Berliner Kundschaft, hat BodenFuchs24 für uns in seine aktuellen Zahlen geschaut und dabei folgende Trends ausgemacht:

Technik – Vergleicht man die verkauften Beläge nach ihrem Materialaufbau, dann haben sich die meisten in Berlin Wohnenden zuletzt für Rigid-Vinylböden entschieden. Diese spezielle Form von Vinylboden wird von immer mehr Herstellern angeboten und bietet eine Reihe von Vorteilen: Erstens können die straffen Beläge auch vor bodentiefen Fenstern und Räumen mit starker Sonneneinstrahlung verlegt werden. Zweitens kommen sie auf Grund ihrer höheren Formstabilität selbst auf großen Flächen ohne Dehnungsfugen aus. Ein dritter Vorteil von Rigid-Vinyl besteht darin, dass es meistens mit einer Trittschalldämmung ausgestattet ist. Diese Unterlage darf bei Vinylboden zum Klicken nicht fehlen, muss in der Regel aber separat bestellt werden.

Design – Wer annimmt, dass die Stadtbewohnenden unter einer flammenden Sehnsucht nach schönen, organischen Holzoberflächen leiden, wird durch die Statistik von BodenFuchs24 eines Besseren belehrt: Demnach genießen Beton- und Steinoptiken in Berlin eine deutlich größere Beliebtheit als Holznachbildungen. Speziell Terrazzo-Imitate mit ihrer typischen Körnung sind wieder im Kommen.

Farbgebung – Passend zur Dominanz von Steinoptiken fällt auch der Trend bei der Farbwahl aus: Beige- und Grautöne sind bei der Berliner Kundschaft angesagt. Selbst bei Holznachbildungen entscheiden sie sich am liebsten für kühle, moderne Designs wie „Eiche beige“, „Eiche greige“ oder ähnliche verwaschene Eiche-Optiken. Die Hersteller ahmen dabei geweißte und gekalkte Holzoberflächen nach, wie sie auch bei Möbeln aus Holz oder Holzwerkstoffen bereits seit Längerem hoch im Kurs stehen. Allerdings vertragen sich ähnlich texturierte Möbel und Bodenbeläge nicht in jedem Fall. Es besteht eher die Gefahr, dass sie einen Raum optisch überladen und unruhig erscheinen lassen.

Wir hoffen, wir konnten dich mit diesem Überblick für dein nächstes Renovierungsprojekt inspirieren. Falls du mehr über Designboden erfahren willst, kannst du dich beim Fachhändler deines Vertrauens beraten lassen oder dich auf den Webseiten der Hersteller umsehen. Hier findest du nicht nur Verlegeanleitungen, sondern in der Regel auch ausführliche Informationen zur gesundheitlichen Verträglichkeit, Schadstoffemission und Recycelbarkeit der Bodenbeläge.

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